Spinewertrechner liefern einen ersten Anhaltspunkt zur Konfiguration eines passenden Pfeils. Der Spinerechner auf dieser Seite bezieht sich auf die Verwendung von Take-Down Recurvebögen. Er versucht unterschiedliche Materialmixturen der Wurfarme, so wie die Bogenlänge, bzw. das Verhältnis zwischen der Länge des Mittelteils und der Länge der Wurfarme zu berücksichtigen. Du kannst mithelfen, diesen Spinewertrechner genauer zu machen, wenn Du bereits ein mittels Blankschafttest ausgeschossenes Setup hast, dieses mit dem Ergebnis des Rechners vergleichst und das Feedback Formular ausfüllst.

Spinewertrechner, wichtige Hinweise

  1. Wenn Du Komma-Werte eingibst müssen diese als Punkt ausgeführt werden, der Rechner erkennt sie sonst nicht.
  2. Verwende unbedingt das gemessene Zuggewicht am Finger, nicht die Angabe am Bogen. Dies ist eine der größten Fehlerquellen bei Spinerechnern.
  3. Die Angaben unbedingt in den angegebenen Maßeinheiten Pfund, Zoll und grain (nicht gramm) machen.
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Kurs Bogenschießen

Du hast bereits ein ausgeschossenes, passendes Setup und Dein Spine weicht vom Ergebnis des Rechners ab? Hier gehts zum Feedbackformular, danke für Deine Hilfe den Rechner besser zu machen!

Erläuterungen zum Spinewertrechner

Das Abrollen der Sehne über die Finger, die von der Sehne auf den Pfeil ausgeübte Kraft und das Masseverhältnis von Pfeilspitze zu Pfeilschaft führen in Abhängigkeit seiner Biegefestigkeit zu einer Durchbiegung des Pfeils beim Abschuss. Der Pfeil wird im ersten Moment gegen den Bogen gedrückt und biegt sich dann in die Gegenrichtung. Es entsteht eine s-ähnliche Form des Pfeils und der Schaft oszilliert nach dem Abschuss in immer weiter abnehmender Intensität noch weiter. Dieses Verhalten des Pfeils im Abschuss wird als dynamischer Spine bezeichnet.
Klicke hier um ein Video in Superzeitlupe vom Pfeil im Abschuss anzusehen.
Ein Pfeil der zu weich ist, sich also zu sehr biegt, tendiert zu einer Abweichung auf die dem Bogenfenster gegenüberliegende Seite. (Rechts bei Rechtshandschützen, links bei Linkshandschützen).
Ein Pfeil der zu hart ist, sich also zu wenig biegt, tendiert zu einer Abweichung auf die Seite des Bogenfensters. (Links bei Rechtshandschützen, rechts bei Linkshandschützen)
Dies wird mithilfe eines Blankschafttests herausgefunden. Eine Videoanleitung findest Du weiter unten.
Im Folgenden erfährst Du, wie sich die einzelnen Parameter auf den Pfeil auswirken.

Das Zuggewicht im Spinewertrechner

Das Zuggewicht auf den Fingern ist die Berechnungsgrundlage für den Spinewert. Es sollte immer mit dem für die eigene Auszugslänge gemessenem Zuggewicht gearbeitet werden. Die Angabe auf den Bögen bezieht sich auf eine Auszugslänge von 28 Zoll und weist auch hierbei häufig schon Toleranzen auf. Mit weiterem oder kürzerem Auszug steigt oder sinkt das Zuggewicht ebenfalls.
Bei gleichem, statischem Spine und gleicher Pfeilkonfiguration, wird der Pfeil im Abschuss um so weicher, je höher das Zuggewicht ist.

Die Pfeillänge

Um so länger ein Pfeil ist, desto mehr und je kürzer er ist, desto weniger wird er im Abschuss gebogen. Die Pfeillänge kann beim Pfeiltuning begrenzt zur Korrektur des dynamischen Spinewerts eingesetzt werden. Je nach Auszugslänge benötigt der Schütze eine gewisse Mindestpfeillänge. In die andere Richtung bedeutet ein längerer Pfeil einerseits höheres Gesamtgewicht und kostet dadurch Geschwindigkeit, andererseits passen Schützen ihre Pfeillänge auch so an, wie sie ihnen für das Zielen über die Pfeilspitze geeignet erscheint.

Das Gewicht der Pfeilspitze und des Inserts

Bei der Spineberechnung spielen das Gewicht der Pfeilspitze und des eventuell verwendeten Inserts eine wichtige Rolle. Je mehr Gewicht der Pfeil vorne hat, desto weicher, also mehr gebogen wird der Pfeil beim Abschuss. Variationen im Gewicht der Pfeilspitze erlauben ebenfalls Korrekturen beim Tuning. Auch hier ist nur ein gewisser Spielraum gegeben: Bei einer Reduzierung des Gewichts wandert der Schwerpunkt des Pfeils nach hinten, bei einer Erhöhung nach vorne. Auch das Gesamtgewicht verändert sich natürlich. Entsprechend kann der Schütze nur in einem Maß variieren, indem sein Setup bezüglich Schwerpunkt und Pfeilgeschwindigkeit noch seine Anforderungen erfüllt.

Sehnenmaterial und Anzahl der Stränge

Das Material der Sehne und ihr Gewicht beeinflussen, wie viel Energie auf den Pfeil übertragen wird. Der Rechner unterscheidet derzeit nur grob zwischen sogenannten „Dacronsehnen“ (Sehnen Polyethylenterephtalat) und „Fastflightsehnen“ (Sehnen aus High Performance Polyethylen mit weniger Gewicht und geringerer reversibler Dehnung als die unter dem Herstellernamen „Dacron“ bekannten Sehnen). Bei beiden Sehnentypen gibt es Variationen, die Auswirkungen dürften bislang  jedoch nicht allzu sehr ins Gewicht fallen.
Die Anzahl der Sehnenstränge wird vom Spinerechner berücksichtigt. Je weniger Stränge eine Sehne hat, desto mehr Energie kommt beim Pfeil an und umgekehrt.

Das Material der Wurfarme im Spinewertrechner

Der Rechner versucht, unterschiedliches Material der Wurfarme zu berücksichtigen. Dies ist schwierig, da jeder Hersteller ein wenig anders baut und nicht nur das Material an sich, sondern auch die Form und Gesamtmasse der Wurfarme Einfluss auf die Leistung hat. Auch die verschiedenen Anteile bei gemischten Materialien macht die Sache nicht einfacher. Der Rechner betrachtet Holz-Fiberglas quasi als Standard und geht davon aus, dass 100% Carbonwurfarme am meisten zusätzliche Energie bringen. Danach kommen Carbon-Schaum Mischungen und Schaum-Fiberglas. Diesbezüglich wäre ich für Rückmeldungen über das Feedbackformular am Ende der Seite glücklich, falls die Werte nicht passen.

Bogenlänge und Länge des Mittelteils im Spinerechner

Der Spinewertrechner zieht hier von der Gesamtlänge des Bogens die Länge des Mittelteils ab. Als Referenzwert wird 43 angenommen und für höhere Werte eine Empfehlung für einen weicheren Pfeil, bei niedrigeren Werten für einen härteren Pfeil ausgegeben. Der Gedanke ist, dass die Gesamtmasse der Wurfarme verhältnismäßig starken Einfluss hat, da mit demselben Zuggewicht mehr oder weniger Masse bewegt werden muss. Ob dies mit obigen Ausgangswerten funktioniert ist noch fraglich, diesbezüglich ist Dein Feedback wieder wichtig.

Spinewertrechner liefern Näherungswerte

Wie oben bereits erwähnt, liefern Spinerechner immer nur Näherungswerte. Selbst wenn ein Rechner alle materialtechnischen Aspekte berücksichtigen würde, bliebe immer noch der Mensch selbst als Unsicherheitsfaktor. Unregelmäßigkeiten bezüglich der Auszugslänge und beim Lösen, so wie sie oft – aber nicht nur – bei Anfängern vorkommen, haben ebenfalls großen Einfluss auf den dynamischen Spine. 
Ob Pfeile wirklich passen, muss letztlich ausgeschossen werden. Im Video unten findest Du eine Anleitung für einen Blankschafttest. Eine Textanleitung für diesen und weitere Tests, wirst in einiger Zeit auch im Abschnitt Anleitungen zu finden sein.

Blankschafttest Video

In diesem Video erfährst Du, wie der Blankschafttest funktioniert:

Feedback zum Spinerechner

Im Formular unten kannst Du Feedback zum Spinerechner geben. Sollte die Eingabe in das eingebettete Formular Schwierigkeiten machen, kannst Du auch diesen Link verwenden: https://forms.gle/GFkjZxskZf1UN6qQ8

Vielen Dank für Deine Unterstützung, alle ins Gold, alle ins Blatt!